Nachhaltigkeit, Regionalität, Wertschöpfung – seit 530 Jahren
Bereits seit 530 Jahren besteht die Privatbrauerei Stiegl und überzeugt auch heute noch Bierliebhaber auf der ganzen Welt. Stillstand kennt das eigentümergeführte Unternehmen dabei nicht. Gekonnt vereint die Brauerei Tradition mit modernen Techniken und strebt dabei stets nach Veränderung und Verbesserung. Auch das Thema Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft kommt dabei nicht zu kurz. Wir waren bei Stiegl in Salzburg zu Besuch und haben mit Geschäftsführer Dr. Dieter Moser und der Nachhaltigkeitsbeauftragten DI Victoria Löschenbrand gesprochen.
Hier gibt es das Interview auch zum Anhören >> https://youtu.be/fO54tJHSW-A
WAS BEDEUTET VERÄNDERUNGEN BEI EUCH IM UNTERNEHMEN?
Dr. Moser: Wir leben aktuell in einer sehr spannenden Zeit und das sehe ich für uns bei Stiegl als eine Riesenchance. Da wir eine eigentümergeführte Brauerei sind, können wir auch schnell und agil Entscheidungen treffen, was uns in vielen Situationen einen Vorteil verschafft. Dr. Kiener ist zudem ein visionärer Inhaber, der unseren Auftrag für Veränderung auch sehr ernst nimmt. Bereits mit dem Stiegl-Gut Wildshut hat er eine Art Zukunftslabor für Stiegl erschaffen, wo wir schon jetzt unserer Zeit voraus sind. Natürlich ist Veränderung nie leicht, auch für uns nicht, aber genau jetzt ist die Zeit dafür, jetzt müssen wir aktiv werden.
WAS TUT IHR KONKRET, UM INNOVATION IM UNTERNEHMEN VORANZUTREIBEN?
Dr. Moser: Was du nicht misst, wird in der Regel nicht passieren. Deshalb haben wir auch einen eigenen Indikator, wo wir messen können, wie viel unseres Absatzes durch Innovation getrieben ist. Der Anteil ist bereits schon sehr groß, doch noch nicht da, wo wir ihn sehen wollen und daran arbeiten wir sehr stark. Meiner Meinung nach ist Innovation auch eine wichtige Möglichkeit für die Stieglbrauerei, sich zu profilieren.
Auch das Thema Nachhaltigkeit nehmen wir bei uns sehr ernst, weshalb wir auch eigens eine Stelle dafür geschaffen haben, welche nun von DI Löschenbrand besetzt wird.
DI Löschenbrand: Ich bin der Meinung, wenn man heutzutage als Unternehmen einen Schritt weiterkommen möchte, dann ist Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit eines der wichtigsten Innovationsthemen, mit denen man sich beschäftigen muss. Ich freue mich, dass Stiegl extra dafür personelle Ressourcen frei geschaufelt hat und ich mich nun mit dem Thema vertiefend beschäftigen darf.
Bei Stiegl schauen wir uns dabei immer zwei Bereiche an. Zum einen die Landwirtschaft, wo es vor allem um Kreislaufwirtschaft geht und zum anderen die Brauerei selbst, wo Energie eine große Rolle spielt. Hier sind wir stets darum bemüht, kleine und große Ideen umzusetzen.
WAS IST FÜR EUCH IN ZUKUNFT UNENTBEHRLICH?
DI Löschenbrand: Zwei der wichtigsten Themen in den nächsten Jahren sind definitiv Energie und Wärme, das merken wir bereits jetzt als Brauerei, aber auch als einzelne Personen. Für große Unternehmen wird vor allem die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen eine große Rolle spielen, so auch bei uns. Vor allem hier werden wir in Zukunft stark den Fokus darauf setzten.
Dr. Moser: Jetzt und in Zukunft ist es auch wichtig, eine gute Balance zu halten. Das, was wir von der Natur nehmen, müssen wir auch irgendwann wieder zurückgeben, damit die nächsten Generationen auch noch so gut leben können wie wir jetzt.
DI Löschenbrand: Das schaffen wir nur dann, wenn wir Produkte auch in Kreisläufen denken. Wir bei Stiegl haben zum Beispiel die Möglichkeit, den Biertreber, der eigentlich ein Reststoff in der Brauerei ist, wiederzuverwerten Zum Beispiel als Tierfutter, aber wir haben auch bereits vegane Produkte daraus entwickelt. Das finde ich ein wunderbares Beispiel für Kreislaufwirtschaft in der Bierbrauerei.
Dr. Moser: Einen großen Teil unserer Zukunft sehe ich ebenso im Stiegl-Gut Wildshut. Hier arbeiten wir schon fast komplett autark, haben unsere eigenen Landwirtschaft und produzieren unser eigenes Malz. Hier experimentieren wir auch weiterhin und leben Nachhaltigkeit bereits zu einem großen Teil. Und irgendwann wird hoffentlich auch der Zeitpunkt kommen, wo das Stiegl-Gut Wildshut eine neue Brauerei möglich macht.
Danke an Dr. Dieter Moser und DI Victoria Löschenbrand von Stiegl.
Für uns sind das wahre ZukunftsMacher.
Hier gibt es das Interview auch zum Anhören >> https://youtu.be/fO54tJHSW-A
DIE SALZBURGER BRAUEREI
1492 wurde die Stieglbrauerei in Salzburg erstmals urkundlich erwähnt und gilt somit als die älteste in Betrieb befindliche Brauerei im Bundesland. Den Namen hat die Brauerei von einer kleinen Stiege zum Almkanal erhalten, aus dem man sich damals das notwendige Brauwasser holte. Heute ist Stiegl Österreichs größte und erfolgreichste Brauerei und setzt mit dem Wildshut bereits nächste große Schritte für eine erfolgreiche Zukunft.
Auf dem Stiegl-Gut Wildshut, dem 1. Biergut Österreichs, betreibt Stiegl als erste Brauerei Österreichs eine eigene Bio-Landwirtschaft und lebt Kreislaufwirtschaft. Sie kümmern sich um den Boden, forschen auf dem Gebiet des Humusaufbaus, kultivieren in Vergessenheit geratene Urgetreidesorten, vermälzen diese als einzige Brauerei in Österreich selbst und brauen daraus die Wildshut Bierspezialitäten.
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