Die Zukunft gehört jenen, die nachhaltig agieren.
„Verantwortung gegenüber kommenden Generationen zu übernehmen, bedeutet für die Lenzing Gruppe, entschlossen gegen die Missstände unserer Zeit aufzustehen und gemeinsam mit Partnern und Kunden systemischen Wandel voranzutreiben.“ Für den Textilhersteller stehen Natur und Nachhaltigkeit an erster Stelle. Damit einher geht das ständige Streben nach Innovation im Unternehmen. Auch die Covid-19-Krise konnte die Mannschaft der Lenzing AG dadurch als eine Chance für die Firma nutzen.
Krise oder Chance?
Die COVID-19-Krise beeinflusst die gesamte Textil- und Bekleidungsindustrie, ausgehend vom Einzelhandel, und damit auch den Weltfasermarkt negativ. Nachdem der Handelskonflikt zwischen den USA und China bereits 2019 zu einer deutlich schwierigeren Nachfragesituation geführt hatte, ließ die Schließung von Geschäften im Textil-Einzelhandel die Fasernachfrage 2020 zuerst in China und später in praktisch allen Märkten weltweit stark zurückgehen.
Lenzing reagierte in diesem äußerst schwierigen Marktumfeld sehr agil – und bekannte sich einmal mehr zu nachhaltigem Unternehmertum mit Verantwortung für kommende Generationen. Um den aktuell erhöhten Bedarf an hochwertigen Hygiene- und Schutzartikeln zu decken, gründete man gemeinsam mit Palmers Textil die Hygiene Austria LP. Das Unternehmen startete ab Mai 2020 mit der Produktion und dem Verkauf von MNS- und FFP2-Masken. Das Produktsortiment wurde in einem nächsten Schritt um Masken für Kinder erweitert. Mit der Einführung eines Online-Shops (shop.hygiene-austria.at) im Juli ist es der Hygiene Austria LP gelungen, einen weiteren Beitrag zur europäischen Versorgungssicherheit zu leisten.
Langfristig wird die Pandemie den Trend zu einem bewussteren Konsumverhalten in der Gesellschaft beschleunigen. Für Lenzing und für die gesamte Textil- und Bekleidungsindustrie bedeutet die COVID-19-Krise also auch eine gewaltige Chance. Ein diversifiziertes Geschäftsmodell basierend auf nachhaltigem Handeln wird mehr denn je die Basis für Erfolg sein. Lenzing wird globalen Herausforderungen daher weiter aktiv begegnen und in die Entwicklung ihrer Bioraffinerien, die Stärkung des Kreislaufmodells und die Schaffung vollständiger Transparenz investieren. Mit der Umsetzung ihrer Klimaziele leistet Lenzing auch einen entscheidenden Beitrag, die Geschwindigkeit der Erderwärmung einzubremsen und die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Lenzing legte sich 2019 als erster Faserhersteller der Welt strategisch auf eine klimaneutrale Produktion fest. Eine Vision, die bis 2050 in die Tat umgesetzt werden soll. Die Science Based Targets Initiative, die anerkannteste Organisation auf dem Gebiet der klimarelevanten Zielsetzung, bestätigte die Klimaziele der Lenzing wissenschaftlich.
Die vergangenen Monate standen auch bei Lenzing im Zeichen der COVID-19-Krise. Strategisch ist das Unternehmen aber nach wie vor voll auf Kurs. In den nächsten Jahren richtet Lenzing ihren Fokus darauf, ihre Schlüsselprojekte in die Tat umzusetzen, um ihre Position als führender Anbieter umweltverträglicher Spezialfasern weiter zu stärken und künftig einen noch stärkeren positiven Beitrag für Mensch und Natur zu leisten.
Mut zur Innovation!
Lenzing setzt seit mehr als 80 Jahren mit Qualität und Innovationskraft Standards auf dem Gebiet der holzbasierten Cellulosefasern und treibt in diesem Bereich weltweit neue Entwicklungen voran. So erfolgte 1965 nach mehrjähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit die Markteinführung der ersten Hochmodulfaser von Lenzing, einem Vorläufer der heutigen LENZING™ Modalfasern. Es war die erste Spezialfaser aus dem Hause Lenzing. LENZING™ Modalfasern werden in einem integrierten Produktionsprozess hergestellt. Sie weisen rund 80 Prozent weniger Treibhausgasemissionen auf als vergleichbare Standardfasern (nach den Higg-MSI-Ergebnissen).
Lenzing ist heute auch weltweit führender Hersteller von Lyocellfasern. Das Lyocellverfahren ist das modernste Verfahren für die Herstellung von holzbasierten Cellulosefasern und wird seit rund 25 Jahren großtechnisch erfolgreich eingesetzt. Auf der Suche nach einem alternativen, umweltfreundlichen Produktionsverfahren stieß Lenzing früh auf die Lyocell-Technologie und entwickelte sie entscheidend weiter. Nach langjährigen Forschungs-Vorarbeiten startete Lenzing 1990 den Bau einer Pilotanlage. 1997 ging schließlich die erste große Produktionsanlage am burgenländischen Standort Heiligenkreuz in Betrieb. Lenzing hat das Lyocellverfahren über die Jahre immer weiterentwickelt und den Energieverbrauch durch kontinuierliche Optimierung stetig reduziert. 2019 startete Lenzing mit dem Bau einer hochmodernen Lyocellanlage in Thailand. Das Investitionsvolumen für die neue Anlage mit einer Nennkapazität von 100.000 to beträgt etwa EUR 400 Mio.
Spezialfasern sind die ganz große Stärke von Lenzing, die ihre Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet weiter ausbaut. Im Sinne der Unternehmensstrategie sCore TEN liegt der Fokus auf Wachstum mit nachhaltigen Innovationen. Das Filamentgarn der Marke TENCEL™ Luxe, die LENZING™ Web Technology, die besonders umweltfreundlichen Viscosefasern der Marke LENZING™ ECOVERO™ sowie die REFIBRA™ und die Eco Cycle Technology zählen zu den spannendsten Innovationen der vergangenen Jahre.
Die umfangreichen Kommunikationsaktivitäten der Lenzing tragen darüber hinaus zur Sensibilisierung vieler Partner entlang der Wertschöpfungskette, aber auch von Kunden und Konsument/innen bei und stärken deren Bewusstsein für die Herausforderungen, denen sich die Textil- und Vliesstoffbranchen gegenübersehen. Eine dieser Herausforderungen sind erdölbasierte Kunststoffe. Laut Plastikatlas von Global 2000 landen rund 130 Mio. Tonnen Plastik weltweit pro Jahr in Gewässern und Böden. Als Gegenmaßnahme hat die Europäische Kommission im Vorjahr die Richtlinie (EU) 2019/904 des europäischen Parlaments und des Rates vom 5. Juni 2019 über die Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt verabschiedet – mit der Intention, den Einsatz von Plastik zumindest bei Einwegprodukten einzuschränken. Um Konsument/innen eine bewusstere Kaufentscheidung zu ermöglichen, tritt im Rahmen der Richtlinie bei Feuchttüchern und Damenhygiene-Produkten ab Mitte 2021 eine einheitliche Kennzeichnungspflicht für Einwegplastik in Kraft. Mit der Marke VEOCEL™ übernimmt Lenzing schon jetzt eine Vorreiterrolle, indem sie Konsument/innen Orientierung beim Kauf dieser Produkte bietet: Seit dem Jahr 2019 gelten stringente Zertifizierungs-Standards für Co-Branding-Partner der Marke VEOCEL™. Diese lassen bei Verwendung des VEOCEL™ Logos nur Fasermischungen aus biologisch abbaubaren Cellulose-Materialien zu. Dadurch wird die Ingredient-Brand VEOCEL™ zum Kennzeichen für eine neue Generation umweltverantwortlicher Körperpflege- und Hygieneprodukte. Lenzing geht aber noch einen Schritt weiter. Das Unternehmen initiierte Ende 2019 die #It’sInOurHands Umweltinitiative. Diese sensibilisiert die breite Öffentlichkeit mittels einer eigenen Online-Plattform sowie kontinuierlicher Medienarbeit für erdölbasiertes Plastik in Feuchttüchern und zeigt nachhaltige Alternativen auf.
Auch im Textilbereich schaut Lenzing über ihre Fasern hinaus: Die #MakeItFeelRight Kampagne soll das Bewusstsein für die Bedeutung nachhaltiger Ressourcen in der Textilbranche stärken. #MakeItFeelRight schafft unter anderem in Kooperation mit den internationalen Lifestyle-Magazinen Vogue und Cosmopolitan Bewusstsein für das Thema nachhaltige Mode und erreichte bis Ende Juni 2020 mehr als 120 Mio. Konsument/innen weltweit.
Was kommt nach Corona?
Lenzing verfügt mit ihren Geschäftsbereichen Textil- und Vliesfasern sowie einem globalen Produktions-, Marketing- und Vertriebsnetzwerk über ein diversifiziertes und daher robustes Geschäftsmodell mit hoher Agilität. So wurden in der aktuellen COVID-19-Krise Produktionskapazitäten von Textil- auf Vliesfasern erfolgreich umgestellt, um den erhöhten Bedarf an Hygiene- und Medizinprodukten noch besser zu decken. Die aktuellen Herausforderungen in der Textilindustrie zeigen auch den hohen Wert von langfristigen Partnerschaften entlang der Wertschöpfungskette. Lenzing forciert, zum Teil seit Jahrzehnten, die enge Zusammenarbeit mit führenden Textilunternehmen und wird diese Kooperationen in Zukunft auch mit Partnern aus der Gruppe der großen Modemarken und Handelsketten weiter ausbauen.
Vielen Dank an das Team der Lenzing Ag. Für uns sind das wahre InnovationsMacher.
Lenzing AG
Die Lenzing Gruppe steht für eine ökologisch verantwortungsbewusste Erzeugung von Spezialfasern aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Mit ihren innovativen Produkt- und Technologielösungen ist Lenzing Partner der globalen Textil- und Vliesstoffhersteller und Treiber zahlreicher neuer Entwicklungen.
Die hochwertigen Fasern der Lenzing Gruppe sind Ausgangsmaterial für eine Vielzahl von textilen Anwendungen – von der eleganten Damen-Oberbekleidung über vielseitige Denim-Stoffe bis zur High-Performance-Sportbekleidung. Aufgrund ihrer konstant hohen Qualität sowie ihrer biologischen Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit eignen sich Lenzing Fasern auch bestens für den Einsatz in Hygieneprodukten und für Anwendungen in der Landwirtschaft.
Das Geschäftsmodell der Lenzing Gruppe geht weit über jenes eines klassischen Faserherstellers hinaus. Gemeinsam mit ihren Kunden und Partnern entwickelt sie innovative Produkte entlang der Wertschöpfungskette, die einen Mehrwert für Konsumentinnen und Konsumenten schaffen. Die Lenzing Gruppe strebt eine effiziente Verwendung und Verarbeitung aller Rohstoffe an und bietet Lösungen für die Umgestaltung der Textilbranche in Richtung Kreislaufwirtschaft.
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